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Gosainkunda Trek

1.10., Reise nach dhunche- aber v.a. Auch Start des dasain Festivals, das nun über die kommenden 10 Tage gefeiert wird und zunächst das gesamte Land mobilisiert bevor es eben jenes dann lahm legt. Für uns hieß das: es gab kein Busticket nach dhunche, doch wir haben Plätze in einem minibus bekommen: 2 auf dem Dach und suzzy die sich das auf Dach reisen nicht traut, hat einen halben Sitz im mit 18 personen besetzen Innenraum bekommen. .. So gingen die ersten 70 km Reise (3std) vorbei. Utzi musste auf dem Dach ganz viel frieren, aber sonst war’s wohl ziemlich cool. In trisuli bazaar begingen wir dann wiederholt einen Fehler: wir vertrauten den Angaben unseres guides, der sagte, es wäre ein gute Idee, jetzt das minibus Angebot anzunehmen, uns ca. 30-40 km weiter zu fahren (für 25 €). Bei einer gesamt verbleibenden strecke von rd 48-53 km (angaben variierten) schien uns das ein akzeptabler deal. wir sollten vor dem durch erdrutsch unpassierbar gewordenem stück weg aussteigen, den ein oder mehrere erdrutsche passieren, und dann sollte auf der anderen seite ein bus warten. So weit, so gut. Doch nach 24 km war die fahrt zu ende, die fahrer behaupeteten sie hätten das genauso unsrem guide erklärt und wollten ihr geld. Wir wollten nicht. So standen wir uns rd 35 min gegenüber, wir tranken zwischenzeitlich cola, naja, und am ende haben wir halt dann doch bezahlen müssen, nicht ohne unserem guide düster zu erklären, dass wir jetzt ein probelm mit ihm hätten. Genauer gesagt: utzi fand das ganz getue dämlich aber suzzy gings ums prinzip.
Mittlerweile wars 12 uhr mittags, und wir überlegten, wir lange wir wohl auf die nächste, irgendwie geartete transportmöglichkeit zu warten hätten. Loal busses kamen nicht, und, ich darf es vorausschicken, die die gekommen wären und uns später passierten hatten neben einem überfüllten innenraum noch jeweils ca 20 leute und ein par ziegen und hühner auf dem dach geladen.
Drum entschieden wir, unsrere eigentlich als nette treck-anreise phantasierte reise nun zu fuss fortzuführen. Tag 1 also des gosainkundtrecks. Nch rd 14 km und dem letzten der 4 gemeisterten erdrutsche huschte ein strahlen über unser gesicht. En fahrzeug wartete. En truck mit offener ladefläche. 10 km vor dhunche, halb 5 am abend. Fein, fanden wir, aber der fahrer fand, es seien noch zu weig passagiere weil die äusserst dämliche gruooe von israelis nicht zusteigen wollte, weil sie statt 1,5€ nur 1€ zahlen wollten für die fahrt….um 17.20 uhr war es dann fast soweit, der motor gingn an, die israelis waren halb an bord, da, plötzlich, kam ein bus herangefahren um ebenfalls passagiere am endpunkt des erdrutsches aufzuladen. Ud schwupp, war die hälfte der leute nun runter vom truck gehüpft und in den bus gestiegen. Das machte widerum den truckfahrer nervös, der ja zum einen sein geschäft flöten gehen sah und zum anderen schliesslich zuerst dagewesen war und daher nach lokaler sitte auch als erster voll befüllt abfahren darf. Um die einhaltung dieser sitte sicher zu stellen, manövrierte er seinen laster vor den bus, stellte sich quer und blockierte die strasse. Und das passagierlager geteilt war und damit kein f ahrzeug voll, fuhr nun hakt auch keins und der busfahrer ging erstmal was essen. Nach und nach kamen noch ein paar erdrutsch- überkletterer und auch wir hatten uns entschieden, in den nun voll gefüllten bus zu steigen, dumm nur, dass da noch immer der truck im weg stand. Sitten halt. Aber kein lauter streit…einach gar nichts. Um 18.20 uhr, mittlerweile war es dunkel, was auf dieser art “strasse” die sicherheit natürlich auch nicht erhöht, gings auf wundersame weise los. 7 höllische km lang. Dann hat es suzzy im bus nicht mehr ausgehalten, und da eh grad vor dem bus ein anderer lastwagen stecken geblieben war und nix weiterging, stiegen wir aus und liefen die letzten 3 km zu fuss mit stirnlampe nach dhunche. Alles in allem brauchten wir 14 std für rd 117 km. Aber wir kamen vor dem bus an!!!
Festzuhakten ist vir allem: es war der mental härteste tag unserer bisherigen reise. Und schön war v.a., dass es trotz dieser belastung zu keinerlei stress zwischen uns beiden kam. Und wir haben nun auch für unser regelwerk eine neue regel: nie wieder local bus bei landslide-strassen. Ausserdem: nie wieder unserem guide glauben bei entfernungsangaben auf strassen. Wir haben noch eine menge andere regeln übrigens, die wir hier nicht alle auflisten wollen, aber eine ist z.b.: keine hellen socken mit auf reisen nehmen.

Ausgeschlafen gehen wir die heutige etappe an: dhunche nach sing gompa, rd 1380 höhenmeter. Der weg ist einfach nur ein traum: ein märchenwald mit mystischen touch, durch den steinstufen nach oben führen. Und immer wieder hören wir das rauschen von wasserfällen, einem fluss und vogelgezwitscher. Grossartige szenerie. Das trekken war heute super, es lief einfach ganz leicht und gut, und wiri brauchten für die gesamte distanz nur rd. 5.45 std. Sogar zeit genug, um mal auf der hütte zu entspannen, tee zu trinken und zu lesen. Utzi ist nun leider ein wenig erkältet, weswegen sie gerade eine tasse neocitran vor sich hat und eine feine selbstgebastelte wärmflasche bekommt. Morgen gehts über die gleiche distanz zum gosainkund see.
der weg ist ebenso schön wie am vortag, leider ist es aber recht nebelig. Macht nix. Immer mal wieder klart es auf uns als wir die seen sehen, geht uns ganz das herz auf. nur a bissi kalt ist es hier oben, auf 4300 m höhe. Als es am nachmittag dann schneit, beschleicht uns kurz die sorge, dass wir womöglich nicht über den pass können, doch kein problem, noch ist die erde war genug, sagt unser guide. Besser so, denn es soll sich schon lohnen, wenn wir uns die nacht unsere süssen hintern abfrieren. Und in der tat – wir werden für all unser gefriere grossartig belohnt: am morgen ist der himmel klar, und wir kommen aus dem begeistert sein nicht raus. Die seen leuchten in der morgensonne, der schnee glitzert, die luft vibriert. Wir gehen heute später los als sonst, damit das eis in der sonne schmilzt und der weg weniger glitschig ist. die überquerung des passes ist ein traum, wir schiessen photos über photos, die berge spiegeln sich in den seen, und wir kommen aus dem grinsen nicht raus. Runterwärts, auf der anderen seitre des passes liegt plötzlich kein schnee mehr, dafür sind wolken reingezogen und den weg geht über viele grosse steinbrocken steil runter. Schee wars da oben. A wahnsinn. Soviel seen.
Da phedi noch immer auf rd 3700 m höhe liegt, fällt auch heute wieder die dusche aus. Den 2. Tag in folge, haare waschen den 4. Tag in folge. Ein ding der unmöglichkeit back home. Auch unser shirt auswasch rhythmus verlangsamt sich ein wenig- man gewöhnt sich halt an vieles ( ausser spinnen).

…..mittlerweile zurück in kathmandu geben wir jetzt eine zusammenfassung der weiteren gosainkund-tour: prägendstes element war die sensationelle bergwelt, das panorama um uns herum. Immer öfter hatten wir schönen, blitzblauen himmel, so dass wir aus dem bestaunen der himalaya-range gar nicht rauskamen. Nur die namen der x berge können wir immer noch nicht alle..auch eine erwähnung wert sind die langen, kalten nachmittage in den lodges, in denen wir in schummrigen (also keine leselicht) dining rooms um einen mehr oder weniger wärme spendenden ofen sassen und drauf warteten, dass es abend wird und wir ins bett gehen können (also so ca 19-20 uhr), angezogen mit strümpfen, langer skiunterwäsche und min 1 fliesspulli, manchmal auch mit skimütze. Teilweise hatten wir grossartige begegnungen mit anderen reisenden, so dass es unterhaltsam und lehrreich war. Weiters bleibt uns in erinnerung, dass wir auf diesem grossartigen treck eine kleine fehleinschaetzung hatten, die dazu führte, dass wir unsere mentale grenze sicher um eine gefühlte weltallsdimension erweitert haben: wir dachten nämlich, dieser treck sei a) nach der passüberquerung eine gemütliche wanderung zurück ins tal von kathmandu und b) weniger hart als die annapurnarunde. es kam, wie es kommen musste: der weg von phedi nach tarephati war herausforderung pur für unsere zarten grossstädterinnen-füsse. Es war nämlich gar kein weg, sondern eigentlich ein kilometerlanger schlängelpfad, steil rauf, steil runter, und das ganze nicht eben, sondern ständig nur auf felsbrocken..wir waren unterwegs wie bergziegen, nur vermutlich nicht ganz so elegant. Und da utzi eine heftige erkältung mit sich rumschleppte, geht der tag wohl als der heftigste ins buch der erinnerungen für sie ein. Und suzy hatte vor lauter rumbalanciererei gar keine zeit mehr, sich mit ihrer höhenangst zu beschäftigen- obwohl der pfad die ganze zeit am hang lang führte. Wie dem auch sei, es war super. Wir wurden auch in nervlicher hinsicht weiter gestählt: indem wir die uns von 2 anderen reiseparteien empfohlene lama lodge besuchten: zwei gästezimmer, küche und kleine monastery. Und mäuse. Und zwar grosse. In unserem zimmer!
Grenzerweiterung teil 2, sozusagen. Welchen zirkus wir veranstalteten, bevor wir schliesslich einschliefen, das zu beschreiben, führt einfach zu weit. Belassen wir es daher in der zusammenfassung dabei, dass wir dank unsere überlegenen analytischen fähigkeiten schafften, das viech praktisch auszusperren, bzw den wiederholten zugang ins zimmer über die fensterlade zu unterbinden….zur sicherheit schliefen wir allerdings dennoch mit licht, den zuviel mut tut selten gut!
In erinnerung bleibt auch, dass 1600 m downhill zu fuss nun an einem tag kein problem mehr darstellen, dass der genuss einer heissen dusche nach mehren tagen “ohne”, und haare waschen fast orgasmische freudentöne hervorzaubern und dass es uns rundherum gut ging – und noch immer geht.

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