Man hat viele Wegalternativen, um von Antwerpen nach Mechelen zu radeln. Wir entscheiden uns für einen Mix aus Radwegen, die am Kanal entlang führen, durch Felder und Wiesen und teilweise an
alten Industrieanlagen entlang und verbringen einen herrlichen Vormittag auf dem Radsattel.
Unser Weg führt uns eigentlich nur deshalb nach Mechelen, weil wir die "Kazerne Dossin" besichtigen wollen.
Die Kazerne diente von 1942-44 als Sammellager der Nazis, um von dort aus festgenommene Juden zu deportieren. Von hier aus wurden rd. 28 Tsd. Menschen in Richtung Tod geschickt, nur 5%
überlebten. Das Museum zeigt diesen Teil belgischer Vergangenheit und beschäftigt sich auch aus einem internationalen Blickwinkel mit der Frage, wie aus Menschen letztlich auch Mittäter werden
können, wie die Psychologie der Masse funktioniert und warum es Diktatoren gelingt, immer wieder ganze Völker durch gezielte Propaganda zu manipulieren. Seit Ende 2012 ist das Museum erst
geöffnet und zählte just den 50 tausendsten Besucher.
Doch es ist nicht nur dieses Museum, das einen Aufenthalt in Mechelen auf den Plan ruft. Unverhofft erleben wir ganz viel Mechelen: da ist die ausgewählte Übernachtungsstätte, die sich nicht nur
als aktive Brauerei entpuppt, sondern als eine, die im Jahr 2012 für eines Ihrer Biere sogar den "World Beer Award" gewinnen konnte. Da sind auch die unzähligen kleinen Geschäfte, in denen man
herrlichen Nippes kaufen kann. Da ist der Marktplatz, wo bei gutem Wetter alle Mecheler draussen sitzen und entspannen. Per Bootstour und Spaziergang entdecken wir ausserdem die Strassen und
Gassen, Kirchen, den Belfried und die Beginenunterkünfte.
Uns fällt dabei insbesondere etwas auf, was eben NICHT da ist: es gibt keine Touristenkneipen und keine Souvenirgeschäfte. Hier mischt man sich unter die Einheimischen, und lebt das Lebensgefühl
mit. Drum finden wir: Mechelen ist ein Geheimtipp für einen Flandern Besuch.
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