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Ab nach Schweden - dem (besseren?) Wetter entgegen

Noch schnell ein prüfender Blick in die yr.no App, eine der exaktesten Wetter-Apps Europas: hat auf wundersame Weise das Wetter in Fjordnorwegen gedreht? Sollten wir vllt. doch wieder zurück fahren? NEIN. Es regnet dort noch immer und die Temperatur liegt bei unlustigen rd 13/14 Grad oder teils weniger.

Damit also ab nach Schweden. Mit Zwischenstopp in Fredriksstad, welche eine sehr schöne, gut erhaltene Altstadt mit Festungsmauer haben soll. Es scheint, dass viele Reisende diese Festung und alten Gebäuden sehen wollen und so finden wir uns unverhofft in einem Mini-Touri-Hotspot wieder. Mit allem Firlefanz und einem grossen, grossen Trödelmarkt- der vllt. nur Samstags ist, aber vllt auch nicht.

Unsere Quickie-Besichtigungstour dauert rd. 20 min, solang wie die Essensbestellung in einem der Touri-Cafés. Danach - nix wie weg nach Schweden, nun aber wirklich.

 

Schön haben wir uns unseren nächsten Campingplatz ausgeguckt, in den Schärengärten - um dann, als wir dort ankommen, festzustellen, dass er „Full“ ist. Da war doch was! Hauptsaison! Oha, man muss jetzt reservieren… Macht insgesamt nix, da der Platz voller spielender Kinder ist und das Meer etwas müffelt. Wir fahren also weiter und ergattern in einem kleinen Campingplatz für Dauercamper die beiden letzten Plätze. Nun, für eine Nacht ok, aber dem Ziel der endlich mehrtägigen Erholung an einem Ort kommen wir damit noch nicht näher.

Kein Wunder, dass unsere Wein- und Biervorräte mit beachtlichem Tempo schwinden.

 

Am folgenden Tag reservieren wir einen Camping rd 1h südlich. Anforderung: bitte ruhige Ecke, weg von Kindern und Trubel, nein, wir benötigen keinen Strom. Und tatsächlich: wir bekommen Plätze „in the Woods“, und die nächsten 2 Tage sind ultra-chillig.

Die West-Küste beeindruckt uns hier mit tollen Steinformationen und den unzähligen kleinen, vorgelagerten Inseln. Es ist ein grosser Unterschied zur Ost-Küste mit den kilometerlangen Sandstränden. Hier glaube ich, wirklich zu verstehen, was man meint, wenn man über die schwedischen Schärengärten spricht. Und der Sonnenuntergang über der Camping Sektion A - von uns liebevoll Beverly Hills 90210 getauft, denn die Dauercamper Unterkünfte sind eher Ferienhäuser als Camp-Einrichtungen - ist erstklassig.

Ute knüpft Beziehung zu einer Einwohnerin mit Hund (Sigge) und erfährt so einiges über diesen Platz - hier sind nämlich fast alle Häuser verkauft. Und es ist eine Parade von Elektroautos unterschiedlichster Marken vorzufinden. A propos Elektroautos: Schweden und Norwegen machen es da schon vor: es fahren derart viele E-Autos rum, und ganz besonders viele Teslas - was auch kein Wunder ist, denn an jeder Ecke stehen Tesla-Ladestationen, nicht eine, sondern immer direkt im 10er- oder 15-er Pack. Das macht e-Mobilität für Teslas grandios einfach. Und beim Betrachten dieser Fülle an Stationen denkt man unweigerlich an die deutsche Autoindustrie, die es jede Wette mit ihrem Lobbyismus in den letzten 15 Jahren erfolgreich verhindert hat, dass ausreichend Ladestationen entlang der Autobahnen und in den Einkaufszentren installiert werden. Und damit letztlich erfolgreich die e-Mobilität in D. verzögert hat.

 

Nur das Wetter, das will halt nur so halb. Selbst in Schweden. 

 

Wir spüren, dass es für uns nach dem Chill-out auf dem Camping gut ist mit der Reise und langsam an der Zeit, den Rückweg anzutreten. Noch mehr Schären wird keine weiteren Eindrücke addieren, und es ist gut so, wie es ist.

Daher trennen sich mit dem Aufbruch die Wege unsere Freundinnen, die sich über Göteborg zurück auf den Weg nach Stockholm machen, und uns, die wir uns über Göteborg per Schiff auf den Weg nach Dänemark machen. Wir wollen uns noch Grenen ansehen, den nördlichsten Zipfel Dänemarks. Und dann geht es mit ein paar eingeplanten Besuchsstationen bei Bekannten und Freunden zurück nach Hause. 

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