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Ein Gamedrive zum niederknien!

Die Vorfreude auf das Löwen-Tracking war groß. Einen kleinen Wildlife-Vorgeschmack bekamen wir schon gestern abend, als wir zum Sonnenuntergang uns etwas vom Campingplatz wegbewegten, auf einen Hügel, und von dort nicht nur die Sonne verschwinden sahen, sondern überdies eine Gruppe Gnus in grösserer Entfernung friedlich graste. Zurück am Camping genossen wir wunderbare Spaghetti mit Thunfischsoße und ein paar kühle Getränke… Im Dunklen fing denn etwas spöter, gg 21 Uhr etwas in nicht allzuweiter Entfernung an zu Grunzen. Mehrfach. Es klang eigentlich wie ein Wildschwein. Unser großer Wüstenmut wurde etwas kleiner (das kennen wir noch von Botswana, da haben wir uns am Anfang auch immer ein wenig in die Hose gemacht) und wir beschlossen, uns zurück zu ziehen… und dann rannte auch schon die ganze Horde an unserem Zelt vorbei (ok, in 50 m. Entfernung). Sie rannten vor…und wieder zurück…und wieder vor…und zurück. Es wirkte, als wären Sie im NFL-Pre-Season Camp. Einer musste dann zurückbleiben, durfte nicht mit den anderen mit, und dann rannte der Rest davon. Wie wir heute erfuhren, waren es keine Wildschweine, sondern die Gnus von gestern abend.

 

Heute also dann unser kleines großes Abenteuer: die Lion Spotting Tour. Wir waren nur zu 4 im Ranger-Game Drive Auto, und so war es sehr entspannt und wir konnten überall anhalten, um Fotos von Zebras, Giraffen, Antilopen, Gamsböcken usw. zu machen. Für Utzi, die sich kurz vor der Reise ein RIESIGES Objektiv gekauft hat, eine super Zeit zum Einüben. Und dann, nach knapp 2h war es soweit. Eine Gruppe von 4 Löwen, drei Mädels und ein Kerl, lagen dicht nebeneinander an einem Abhang. Klick, Klick, Klickklickklickklickklickklickklickklickklick…..erinnert sich noch wer an Analogfotografie? Wir hätten sooo viele Rollen verknipst, der Fotoladen hätten nach uns in Frührente gehen können, so viel hätte er mit der Filmentwicklung verdient.

 

Glücklich kehren wir nach 4 Std. Pirsch zurück zum Camp, ready for Spaghetti-Reste mit Ei und einem Tomatensalat. Und nun ein kühles Bierchen zum Genießen…

 

Der Nachmittag hat vermutlich noch ein Abenteuer für uns… aber davon erzähle ich später.

 

Übrigens: wir hatten auf unserer Botswana Tour ja 3 Wochen lang kein Glück mit den Löwen. Darum hat es unserer Aufregung keinerlei Abbruch getan, dass wir wussten, dass die Löwen auf dem riesigen 24.000 Hektar grossen Gelände einen kleinen GPS-Tracker tragen..nur so ein Mini-Ding…damit die Touris auch wirklich zum Löwenabenteuer kommen :-)

 

P.S.: kleine Löwenkunde

Warum sehen Löwen und Löwinnen eigentlich immer so entspannt aus, fragen wir uns. 

Das liegt daran, dass sie ganz oben, also am Anfang der Nahrungskette stehen. Daher müssen sie nicht immer auf der Hut oder fluchtbereit sein - und können rd 19 Std am Tag schlafen. Das bedeutet aber nicht, dass sie nicht immer bereit wären, sich einen kleinen Snack einzuverleiben, wenn sich die Gelegenheit ergibt.

Unser Guide hat uns erklärt, dass ein Game-Drive Auto mit Passagieren drin von Löwen als ein einziges Objekt identifiziert wird - weswegen wir nicht die richtige Snack-Größe haben. Aber es ist sehr wichtig, dass alle beieinander bleiben - innerhalb des Autos. Bei einem Löwen-Walk z.B. (den wir sicher niemals auch nur in Erwägung ziehen) ist es daher elementar, dass alle in einer Linie ganz eng hintereinander gehen. Sobald ein Löwe eine Einzelperson ausmachen kann, ist dies vermeintlich das schwächste Glied in der Kette und die Sache mit dem Snack kommt zum Tragen. Es sei denn, erklärt uns der Guide, man ist in der Lage, dem Löwen ins Auge zu schauen (könnte klappen), entfernt sich ganz langsam rückwärts (könnte evtl. klappen) und ist in der Lage, seine Angst dergestalt zu kontrollieren, dass die Poren keinen Angstschweiß ausströmen (klappt sicher nicht!), denn den können die Löwen riechen und dann geht es los…. 

Unser Fazit: sehr schön, in so einem Game Drive Auto!!!

 

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