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Westernization in Phnom Penh

Nun sind wir bereits seit 3 Tagen in PP. Wir besichtigten die Gräuelstädten der roten Khmer, das Gefängnis S-21 und die Killing Fields mit den Massengräbern. Seitdem wir Bücher von Überlebenden lasen passiert es immer häufiger, dass wir, wenn wir mit den Menschen hier Kontakt haben, irgendwann im Gespräch darauf kommen, was diesen während dieser Zeit widerfahren ist. Die Geschichten sind furchtbar und verstörend. Es ist kein Wunder, dass das Land heute noch traumatisiert wirkt. die tatsache, dass die Anführer der RK noch immer nicht zu Verantwortung gezogen wurden, hilft dabei wenig weiter.

Heute besuchten wir Nationalmuseum und Königspalast, jetzt haben wohl so ziemlich alle Buddha-Statuen dieses Landes besichtigt.

Aber PP hat noch ein weiteres Gesicht: Shopping! In Vorbereitung auf unsere Rückkehr shoppten wir mal so richtig drauflos, Shirts und Hosen, die man eben auch Zuhause trägt, vorausgesetzt, es wird mal wieder richtig Sommer. Wir verliebten uns beide in Karoshorts und müssen nun immer würfeln, wer die an welchem Tag tragen darf. Auch kratzfreie Sonnenbrillen nennen wir wieder unser Eigen. Zu guter letzt suchten wir einen Friseur auf, der mit westlichem Haircut wirbt. Und Judy, die Chefin sowie der schwule Friseurangestellte haben unser asiatisiertes Haar einfach wieder super zurechtgeschnitten. Wir sind bereit für Zhaus! Für den neuen asiatischen touch sorgen die beide Ringimitate, 5$ pro Stück 

Khmer, Korruption und Kohle.
Über die Korruption schrieben wir wohl schon einmal an anderer Stelle. Heute haben wir im Friseursessel jedoch noch ein paar Informationen bekommen, die die Kleinkorruption etwas nachvollziehbarer machen: ein Staatsangestellter hier verdient etwa 700 $ im Monat. Ein Lehrer 70$. Ein Türwächter rund 50 und ein guter Kellner in einem Western- Lokal etwa 50-75$. Da ist es irgendwie nachvollziehbar, dass viele Berufgruppen versuchen (müssen), ihr Gehalt aufzubessern, damit sie überhaupt ihre Familien ernähren können. Und von 700$ kann man sich sicher KEINEN Toyota SUV o.ä. Leisten. Darum hat jemand die Korruption im grossen Stil erfunden. DAS widerum finden wir zwar auch nachvollziehbar, aber nicht gut! Es verhindert, dass manche Firmen hier investieren, und auch viele Initiativen, die Unterstützung verdient hätten, werden dadurch von Anfang an blockiert.
Aber die Menge an NGOs und Initiativen birgt vllt. Auch einige Risiken hier. Es kommt einem so vor, als würden über 90% der Schulen oder Ausbildungsstätte für Jugendliche oder sämtliche soziale Einrichtungen von NGOs finaniert und organisiert. Man stelle sich vor, die würden alle abziehen?! Würde dann alles zusammenbrechen? Oder wäre nach einer unweigerlichen Zeit des Chaos und Schock die Regierung gezwungen, endlich selbst etwas zu unternehmen? Schwierige Frage – Antwort unbekannt….

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